Cem Özdemir, leiten Sie die Ausstiegsprämie für Schweinehalter*innen ein!

Cem Özdemir, leiten Sie die Ausstiegsprämie für Schweinehalter*innen ein!
Warum ist diese Petition wichtig?

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert Cem Özdemir auf, die Ausstiegsprämie für Schweinehalter*innen nicht länger zu blockieren. Zudem fordern wir eine finanzierte Umstellung auf biozyklisch-vegane Landwirtschaft.
Die Schweinekrise hat mehrere Ursachen:
Seitdem im September 2020 der erste Fall von ASP in Deutschland bestätigt worden ist meldet das Tierseucheninformationssystem (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Instituts bis heute knapp 2.000 Fälle deutschlandweit. Betroffen sind nun auch Kleinsthaltungen von Hausschweinen. Bricht die afrikanische Schweinepest in Großbetrieben aus, was in aller Voraussicht früher oder später passieren wird, endet das nicht nur für infizierte Tiere in jedem Fall tödlich. Beim Ausbruch geben die Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche nämlich vor, dass alle Tiere des betroffenen Betriebs vorsorglich getötet werden müssen.
Hinzu kommt der pandemiebedingte Preisverfall von Schweinefleisch am Exportmarkt. China als größter Abnehmer fällt derzeit weg und wird dies auch in Zukunft tun, da dieses Land seine eigene Turboproduktion ausbaut und bald nicht mehr in Deutschland produziertes Schweinefleisch nachfragen wird. Das bereits produzierte Schweinefleisch stapelt sich in Lagerhäusern was unnötig dem Klima schadet und gemästete Tiere lassen die Betriebe beinahe platzen was zu hohem Leid unter den Schweinen führt.
Des Weiteren bleiben die vom Handel versprochenen Zusatzzahlungen für „bessere Haltungsbedingungen“ aus. Die Kosten für die Schweinehaltung übersteigen seit Monaten den Erlös, Landwirt*innen kommen an ihre absolute Existenzgrenze.
Die Niederlande als Vorreiter
Die Niederlande kamen der gesellschaftlichen Kritik an der intensiven Schweinehaltung nach und haben die Ausstiegsprämie bereits in die Realität umgesetzt. Das Land sieht die Motivation vor allem auch in dem positiven Umwelteffekt, den die Ausstiegsprämie nach sich zieht.
In einer Umfrage der Universität Kiel, die bereits vor dem Ausbruch der ASP startete, hatten sich bis zu 60 % der Landwirt*innen zu einem Ausstieg aus der Schweinehaltung bekannt. Die Anzahl dürfte sich aufgrund von ASP und Export- Stau nun weiter erhöht haben.
Julia Klöckner hatte nach einer Krisensitzung mit Vertretern des Einzelhandels, der Fleischwirtschaft und der Tierhaltung sowie den beiden Landwirtschaftsministerinnen Barbara Otte-Kinast (CDU) und Ursula Heinen-Esser (CDU) nach das Ergebnis eines Branchentreffens bekannt gemacht: Es wird keine Ausstiegsprämie für Schweinehalter*innen geben.
Stattdessen hatte die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner der Schweinekrise entgegenwirken wollen, indem sie Überbrückungshilfen verlängert und diese sogar erhöhen hatte. Damit ist auf lange Sicht weder den Tieren noch den Landwirt*innen geholfen.
Mit dieser Petition appellieren wir an die Politik, den Erwartungen der Gesellschaft endlich Gehör zu schenken. Wir lehnen die Schweineproduktion und dessen Auswirkungen auf die Menschen und Tiere ab und fordern den Ausbau einer biozyklisch-veganen Landwirtschaft ohne die eine Agrarwende ohnehin nicht gelingen wird. Viele Landwirt*innen haben den Ausstieg aus der Schweinehaltung bereits eigenverantwortlich gewagt und haben auf Gemüseanbau umgestellt- mit Erfolg! Alle anderen Landwirt*innen, die diesen Schritt ebenfalls gehen möchten, müssen von der Politik aufgefangen und dabei unterstützt werden.
Seien Sie Teil des Wandels und unterschreiben Sie unsere Petition. Die Schweinekrise verursacht sowohl unter den Tieren als auch den Landwirt*innen enormes Leid. Es ist unsere Chance auf mehr Tierschutz, der Abbau des Wirtschaftssektors „Schweineproduktion“ muss jetzt eingeleitet werden.
Quellen:
https://www.agrarheute.com/tier/schwein/schweinehaltung-ausstiegspraemie-deutschland-576832
https://www.agrarheute.com/tier/schwein/interview-schweinehaltung-ausstieg-option-579073
https://www.agrarheute.com/markt/tiere/asp-deutschland-faelle-ueberblick-572954
Entscheidungsträger*innen
- Cem Özdemir